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Industriemechaniker
© Florian Küttler / Westend61
Bildung

Duale Berufs­ausbildung

Das österreichische System der dualen Berufsausbildung ist einzigartig und dient international als Best Practice Beispiel.

Die Lehre

Diese als „Lehre“ bezeichnete Ausbildungsform ist sehr praxisnah und wirtschaftsbezogen, da circa 80 % der Ausbildung im Betrieb und 20 % der Ausbildung in der Berufsschule erfolgt.

Die Ausbildung dauert zwischen 2 und 4 Jahren und wird mit einer Lehrabschlussprüfung abgeschlossen. Manche Lehrberufe sind modular aufgebaut, wodurch nach einem meist zweijährigen Grundmodul und einem Hauptmodul eine Spezialisierung erfolgt. Die Lehre erfreut sich großer Beliebtheit und weist die höchste Zahl an Lernenden in der beruflichen Erstausbildung auf. Es wird ein Lehrvertrag zwischen Ausbildungsbetrieb und Lehrling ab­geschlossen. Für den Fall, dass der Lehrling noch minderjährig ist, wird auch die Unterschrift der Erziehungsberechtigten benötigt.

Lehrlinge mit nicht-österreichischer Staatsangehörigkeit müssen in Österreich aufenthaltsberechtigt sein. Der Lehrling hat während des Lehrverhältnisses Anspruch auf ein angemessenes Lehrlingseinkommen; dieses ist in der Regel im Kollektivvertrag der jeweiligen Branche festgelegt. Das Lehrlingseinkommen steigt jährlich, darüber hinaus wird Urlaubs- und Weihnachtsgeld ausgezahlt.

Das System der „Lehre mit Matura“ kombiniert die praktische Berufsausbildung mit den Vorteilen der Matura, sodass auch die Berechtigung zur Aufnahme eines Studiums erreicht wird. Nach erfolgreich absolvierter Lehrabschlussprüfung ist ein Antritt zur Berufsreifeprüfung möglich, eine Vorbereitung darauf ist bereits während der Lehre möglich.

Eine im Ausland erworbene Berufsausbildung kann auf Antrag vom Bundesministerium für Arbeit und Wirtschaft mit der österreichischen Lehrabschlussprüfung gleichgehalten werden.

Nach Abschluss der Lehrabschlussprüfung bzw. Ablauf der vereinbarten Lehrzeit hat der Lehrling Anspruch auf dreimonatige Weiterbeschäftigung im Betrieb.

Ein wichtiger beruflicher Weiterentwicklungsschritt für Fachkräfte ist die Meisterprüfung, mit der hohe Fachkompetenz nachgewiesen wird und die eine Voraussetzung für die Leitung bzw. Gründung eines Unternehmens sein kann. Die Meisterprüfung entspricht einem Bachelor-Abschluss.

Die Polytechnische Schule

MS-Schüler (und AHS-Absolventen der Sekundarstufe I, die einen Beruf erlernen wollen), die das 8.Schuljahr abgeschlossen haben, müssen ein Jahr eine Polytechnische Schule besuchen, um die neunjährige Schulpflicht abzuschließen.

Schüler:innen können auch freiwillig zwei Jahre lang die berufsvorbereitende Schule besuchen, um ein zusätzliches Jahr der Ausbildung zu erhalten. In der Berufsvorbereitungsschule lernen die Schüler:innen eine Auswahl von von rund 200 Ausbildungsberufen durch Besuche in Betrieben und Lehrwerkstätten. Zu den Ausbildungsberufen gehören zum Beispiel Bau, Verwaltung und und Organisation, Technik, Grafik, Handel und Mode.

Der Lehrplan umfasst auch Allgemeinbildung und berufliche Grundbildung in Bereichen, die die:den einzelne:n Schüler:in interessiert. Schüler:innen mit besonderen pädagogischen Bedürfnissen können integrierte Klassen besuchen. Nach Abschluss der Schule können Schüler:innen, die sich weiter auf die Schule konzentrieren möchten in das zweite Jahr einer Schule für mittlere Berufsbildung oder in das erste Jahr einer berufsbildenden höheren Schule wechseln.

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