Österreich ist das Land der Hidden Champions

Der Begriff „Hidden Champions" wurde erstmals 1990 von Hermann Simon, einem deutschen Wirtschaftsprofessor und Unternehmensberater, konzipiert und in einer deutschen Zeitschrift für Betriebswirtschaft veröffentlicht.

Das Konzept bezieht sich auf sehr erfolgreiche Unternehmen, die oft Marktführer in ihrem jeweiligen Bereich sind und einer breiteren Öffentlichkeit nicht bekannt sind. Nach Simon müssen drei Kriterien erfüllt sein, um als Hidden Champion zu gelten:

1. Unternehmen mit einen Jahresumsatz von unter 3 Mrd. Euro,

2. Das Unternehmen muss entweder zu den drei größten in einem Marktsegment in Europa oder im Weltmarkt gehören,

3. Das Unternehmen ist in der Regel nicht börsennotiert, sondern inhabergeführt. Als solches ist es weitgehend un­bekannt.

Darüber hinaus stellte Simon fest, dass diese Unternehmen eine hohe Fertigungstiefe aufweisen, sich auf Nischenmärkte konzentrieren und eine hohe Bereitschaft und Fähigkeit zur Globalisierung in diesen Märkten zeigen. Die Ausrichtung auf Premium- und Nischenmärkte führt dazu, dass Hidden Champions nicht im Preis­kampf mit Konzernen oder Großunternehmen stehen, da diesen das Marktvolumen zu gering ist. Folglich können die Klein- und Mittelbetriebe in einem Segment wachsen, ohne durch hohe Wettbewerbsintensität dazu gezwungen zu sein, über Preis bzw. Menge und Kostenführerschaft zu konkurrieren.

Der bemerkenswerte Erfolg der Hidden Champions basiert auf einer Vielzahl von Faktoren: Eine starke Ausrichtung auf Fertigung und Produktion oder starke interne Forschungs- und Innovationskapazitäten, aber auch auf hochqualifizierte Arbeitskräfte, die auf Österreichs duales System der Lehrlings- und Berufsausbildung zurückzuführen sind.